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Finanzielle Absicherung für Beamte im Ernstfall
Viele Beamte gehen fälschlicherweise davon aus, dass sie im Falle einer Dienstunfähigkeit automatisch gut abgesichert sind. Versicherungsexperte Bastian Kunkel weist darauf hin, dass es wichtig ist, sich frühzeitig mit dem Thema Dienstunfähigkeitsversicherung (DU-Versicherung) auseinanderzusetzen, um die finanzielle Existenz langfristig zu sichern.
„Gerade junge Beamte auf Widerruf oder Probe sind gefährdet: Sie haben häufig noch keinen Anspruch auf Ruhegehalt, und eine plötzliche Dienstunfähigkeit kann schnell zur finanziellen Belastung werden.“ – Bastian Kunkel
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Die Dienstunfähigkeitsversicherung ist eine spezielle Form der Berufsunfähigkeitsversicherung, die auf die Bedürfnisse von Beamten zugeschnitten ist. Sie greift, wenn der Dienstherr offiziell die Dienstunfähigkeit feststellt und zahlt eine monatliche Rente, um das wegfallende Einkommen auszugleichen.
Im Gegensatz zur klassischen Berufsunfähigkeitsversicherung, die selbst prüft, ob eine Berufsunfähigkeit vorliegt, orientiert sich die Dienstunfähigkeitsversicherung an der Entscheidung des Dienstherrn. Dies vermeidet lange Streitigkeiten mit der Versicherung und sorgt für eine schnellere Auszahlung im Ernstfall.
Wichtige Aspekte der Dienstunfähigkeitsversicherung
Das Herzstück jeder DU-Versicherung ist die Dienstunfähigkeitsklausel, die festlegt, unter welchen Bedingungen die Versicherung leistet. Es gibt drei Varianten:
- Echte Dienstunfähigkeitsklausel: Der Versicherer erkennt die Entscheidung des Dienstherrn vollumfänglich an. Bei Entlassung oder Versetzung in den Ruhestand wegen Dienstunfähigkeit erfolgt die Leistung automatisch.
- Unvollständige Dienstunfähigkeitsklausel: Diese bezieht sich nur auf Beamte auf Lebenszeit und bietet keinen umfassenden Schutz für Beamte auf Probe oder Widerruf.
- Unechte Dienstunfähigkeitsklausel: Hier prüft der Versicherer selbst, ob eine Berufsunfähigkeit vorliegt, was ein Risiko darstellt, da Leistungen verweigert werden können.
Besonders wichtig ist die DU-Versicherung für Beamte auf Widerruf, wie Lehramtsanwärter oder Polizeianwärter, die bei Dienstunfähigkeit sofort entlassen werden und keine staatliche Versorgung erhalten. Auch Beamte auf Probe haben nur einen eingeschränkten Anspruch auf Ruhegehalt, während Beamte auf Lebenszeit zwar Anspruch auf ein staatliches Ruhegehalt haben, dieses jedoch oft nicht ausreicht, um den Lebensstandard zu halten.
Kosten und Gesundheitsprüfung
Die Kosten für eine Dienstunfähigkeitsversicherung variieren je nach Alter, Gesundheitszustand, Höhe der gewünschten Rente und Berufsgruppe. Junge Beamte können bereits ab 40–60 € im Monat einen soliden Schutz erhalten. Wer später abschließt, muss mit höheren Beiträgen rechnen, da das Risiko im Alter steigt.
Eine Gesundheitsprüfung ist erforderlich, und bei Vorerkrankungen kann die Versicherung den Antrag ablehnen oder Zuschläge verlangen. Daher ist es ratsam, die DU-Versicherung möglichst früh abzuschließen, idealerweise vor der Verbeamtung.
Fazit
Die Dienstunfähigkeitsversicherung ist für Beamte keine Option, sondern eine Notwendigkeit, um sich vor Einkommensverlusten im Fall einer Dienstunfähigkeit zu schützen. Gerade junge Beamte profitieren von niedrigen Beiträgen und umfassendem Schutz. Es ist entscheidend, auf eine echte Dienstunfähigkeitsklausel und solide Vertragsbedingungen zu achten, um im Ernstfall finanziell abgesichert zu sein.
Zusammenfassung: Eine frühzeitige Auseinandersetzung mit der Dienstunfähigkeitsversicherung ist für Beamte unerlässlich, um finanzielle Sicherheit im Ernstfall zu gewährleisten. Die Wahl der richtigen Klausel und ein rechtzeitiger Abschluss sind entscheidend.
Quelle: Frankfurter Rundschau
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