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Restschuldversicherung: Experten warnen vor teurer Kostenfalle
Die Restschuldversicherung, auch bekannt als Restkredit- oder Ratenschutzversicherung, wird häufig beim Abschluss von Krediten wie Autokrediten, allgemeinen Ratenkrediten oder der Finanzierung von Geräten und Möbeln angeboten. Laut einer Studie der BaFin aus dem Jahr 2019 haben 29 Prozent der befragten Verbraucher eine solche Versicherung zur Absicherung ihres Kredits abgeschlossen. Die Verbraucherzentrale warnt jedoch ausdrücklich: „Sind teuer und leisten nur wenig“. Die Versicherung übernimmt im Versicherungsfall in der Regel die monatliche Kreditrate für einen begrenzten Zeitraum, wobei sich die Versicherungssumme nach der Kredithöhe richtet.
- Viele Vermittler verfügen laut Verbraucherzentrale nicht über den nötigen Sachverstand, um die komplexen Produkte angemessen zu erklären.
- Vertragsbedingungen enthalten oft zahlreiche Ausschluss- und Wartezeitklauseln sowie Karenzzeiten, die die Leistungspflicht der Versicherung stark einschränken.
- Die Kosten werden häufig als Einmalbetrag mit dem Kredit finanziert, was den Nettodarlehensbetrag und damit die Zinskosten erhöht. Diese zusätzlichen Kosten müssen nicht im effektiven Jahreszins ausgewiesen werden.
- Verbraucher berichten von erheblichem Druck beim Abschluss, da Vermittler hohe Provisionen erhalten.
Ab dem 2. Januar 2025 gilt: Der Restschuldversicherungsvertrag darf erst eine Woche nach Unterzeichnung des Kreditvertrags abgeschlossen werden (§ 7a Abs. 5 VVG). Bundesverbraucherschutzministerin Steffi Lemke betont, dass viele Kunden bislang überrumpelt wurden und die Absicherung oft teuer und unzureichend war.
Umfangreiche Marktuntersuchungen und Erhebungen haben in der Vergangenheit immer wieder erhebliche Missstände bei dem Vertrieb von Restschuldversicherungen aufgezeigt. (Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit)
Die BaFin stellte in einer Untersuchung vom 29. Dezember 2023 fest, dass sich gut sechs Prozent der Testkäufer zum Abschluss einer Restschuldversicherung gedrängt fühlten.
Auch der Bund der Versicherten (BdV) rät von Restschuldversicherungen ab und bezeichnet sie als „massiv überteuert und auch wegen weiterer Lücken im Versicherungsschutz in keinem Fall als Absicherung zu empfehlen“. Stattdessen empfiehlt der BdV, große Finanzierungen mit einer bedarfsgerechten Risikolebensversicherung abzusichern.
Die Verbraucherzentrale weist darauf hin, dass viele Menschen bereits durch gesetzliche Absicherungen wie die Arbeitslosenversicherung oder das Krankengeld geschützt sind. Bessere Alternativen zur Restschuldversicherung sind laut Experten die Risikolebensversicherung und die Berufsunfähigkeitsversicherung.
Wer eine Restschuldversicherung kündigen möchte, sollte die vertraglich festgelegten Fristen beachten und prüfen, ob ein Widerruf möglich ist. Bei Verträgen zwischen 2018 und Ende 2024 muss eine Woche nach Vertragserklärung erneut über das Widerrufsrecht belehrt werden. Ab dem 2. Januar 2025 entfällt diese Pflicht. Kündigungen oder Widerrufe sollten immer per Einwurfeinschreiben erfolgen.
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) informiert, dass bei einem Widerruf im Falle eines echten Gruppenversicherungsvertrags nur der Teil der Prämien zu erstatten ist, der zeitlich nach Zugang des Widerrufs liegt. Die Erstattung muss spätestens 30 Tage nach Zugang des Widerrufs erfolgen.
Bei Problemen mit der Versicherung können sich Verbraucher an eine Ombudsperson wenden, die als unabhängige Vertrauensperson agiert und einen Schlichtungsvorschlag unterbreitet.
Wichtige Fakten zur Restschuldversicherung | Quelle: inFranken.de |
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29 % der Verbraucher haben eine Restschuldversicherung abgeschlossen (BaFin-Studie 2019) | |
Abschluss erst eine Woche nach Kreditvertrag ab 02.01.2025 erlaubt | |
Viele Ausschlüsse, hohe Kosten, oft unzureichende Leistung | |
Alternativen: Risikolebensversicherung, Berufsunfähigkeitsversicherung |
Infobox: Die Restschuldversicherung steht massiv in der Kritik. Experten raten ab, da sie teuer ist, viele Ausschlüsse enthält und oft nicht die versprochene Sicherheit bietet. Ab 2025 gelten neue gesetzliche Regelungen zum Schutz der Verbraucher.
Canada Life BU Update 2025: Verbesserungen und neue Optionen
Die Canada Life hat ihr Berufsunfähigkeitsprodukt (BU) im Frühsommer 2025 erneut überarbeitet. Zu den wichtigsten Neuerungen zählt die Anhebung der Höchstversicherungsgrenze für Studierende auf 2.000 Euro (zuvor 1.500 Euro). Schüler können bereits ab dem 10. Lebensjahr versichert werden und profitieren von einer Schulunfähigkeitsklausel. Die Nachversicherungsmöglichkeiten für Studierende und Ärzte wurden verbessert: Nach Abschluss des Studiums und Aufnahme einer Vollzeittätigkeit kann die Rente auf 75 Prozent des Bruttoeinkommens erhöht werden – ohne erneute Gesundheits- oder Risikoprüfung. Dies gilt auch für Ärzte, die eine Praxis gründen oder übernehmen.
- Bereits bei einer Krankschreibung von mehr als sechs Wochen übernimmt die Canada Life die BU-Beiträge.
- Die Teilzeitklausel wurde klarer formuliert.
- Bei Vertragsabschluss in der Elternzeit wird der letzte Beruf für die Einstufung zugrunde gelegt.
- Eine Anwartschaft auf den Abschluss einer Risikolebensversicherung bis maximal 300.000 Euro Versicherungssumme ist möglich.
Die Gesundheitsprüfung wurde bei Renten bis zu 3.000 Euro bereits vereinfacht. Neu ist, dass die Frage nach abgelehnten Anträgen entfällt. Die Canada Life betont, dass die bestehenden Gesundheitsfragen für die Preiskalkulation ausreichend seien.
„Wir sind überzeugt davon, dass unser derzeitiges Update einen starken Berufsunfähigkeitsschutz bietet. Gleichzeitig wissen wir auch aus eigener Erfahrung, dass sich das tägliche Leben ständig wandelt. Wir orientieren uns an den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden, um ein bedarfsgerechtes, modernes Produkt anzubieten.“ (Canada Life, zitiert nach procontra)
Kritisch wird angemerkt, dass die Vielzahl an Optionen das Produkt sehr komplex macht. Neben der Arbeitskraftabsicherung können auch Hinterbliebenenschutz und Schutz bei schweren Krankheiten vereinbart werden. Die Canada Life kalkuliert mit einem garantierten Beitrag über die gesamte Laufzeit, was sich von deutschen Versicherern unterscheidet. Sollte die Kalkulation nicht aufgehen, hängt die Absicherung an der Finanzkraft des Versicherers.
Die Zielgruppe des Tarifs sind insbesondere Schüler, Studenten, Ärzte und Gutverdiener, die von den hohen Versicherungssummen profitieren. Die vielen Optionen erfordern jedoch eine intensive Beratung, da neben der Arbeitskraftabsicherung auch weitere Themen wie Hinterbliebenenschutz und Kalkulation besprochen werden müssen.
Neuerungen Canada Life BU 2025 | Quelle: procontra |
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Höchstversicherungsgrenze für Studierende: 2.000 Euro | |
Schüler ab 10 Jahren versicherbar, Schulunfähigkeitsklausel | |
Nachversicherung auf 75 % des Bruttoeinkommens ohne erneute Prüfung | |
BU-Beiträge bei Krankschreibung > 6 Wochen übernommen | |
Anwartschaft auf Risikolebensversicherung bis 300.000 Euro | |
Bewertung: 8/10 Punkten |
Infobox: Die Canada Life BU 2025 bietet zahlreiche Verbesserungen, insbesondere für Schüler, Studenten und Ärzte. Die Komplexität des Produkts erfordert jedoch eine ausführliche Beratung. Die Bewertung liegt bei 8 von 10 Punkten.
Quellen: