Private Krankenversicherung und chronische Erkrankungen: Was Sie beachten müssen

02.11.2023 500 mal gelesen 0 Kommentare
  • Prüfen Sie, ob Ihre chronische Erkrankung von der privaten Krankenversicherung als Vorerkrankung eingestuft wird und zu Leistungsausschlüssen oder Risikozuschlägen führt.
  • Vergleichen Sie die Tarife verschiedener Anbieter, um herauszufinden, welche Versicherung die beste Abdeckung für die Behandlung chronischer Krankheiten bietet.
  • Achten Sie auf die Möglichkeit einer Weiterversicherung im Tarif ohne erneute Gesundheitsprüfung, um auch bei Verschlechterung des Gesundheitszustandes abgesichert zu bleiben.

Einleitung: Private Krankenversicherung und chronische Erkrankungen

Immer mehr Menschen leiden heutzutage an chronischen Erkrankungen. Ob Rückenleiden, Depression, Migräne oder Diabetes - diese langanhaltenden Leiden treten zunehmend auf. Damit einher geht eine steigende medizinische Belastung durch höhere Kosten, häufigere Arztbesuche und teurere Behandlungen. Für die Betroffenen stellt sich dabei immer die Frage, welche Rolle ihre private Krankenversicherung spielt.

In der privaten Krankenversicherung gelten für chronisch Kranke besondere Bedingungen. Bei der Gesundheitsprüfung für eine solche Versicherung müssen sämtliche bereits bekannten chronischen Erkrankungen angegeben werden. Verschweigt man seine chronische Krankheit, riskiert man Risikozuschläge oder sogar die Ablehnung der Versicherung.

Interessanterweise kann eine private Krankenversicherung, die bereits vor der Manifestierung einer chronischen Erkrankung existierte, den Versicherten nicht einfach kündigen, auch muss dieser nicht für zusätzliche Behandlungskosten aufkommen. Allerdings kann ein Tarifwechsel für chronisch Kranke zu einer Herausforderung werden und sollte stets zusammen mit dem Versicherer oder einem unabhängigen Versicherungsberater besprochen werden.

Wichtig ist zu beachten, dass Beitragserhöhungen in der privaten Krankenversicherung nicht direkt mit der chronischen Krankheit eines Mitglieds verbunden sind. Sie betreffen das gesamte Tarifkollektiv und hängen von verschiedenen Faktoren ab.

In diesem Artikel möchten wir Ihnen einen Überblick über das Thema "Private Krankenversicherung und chronische Erkrankungen" geben und aufzeigen, welche Schritte Sie beachten müssen, wenn Sie chronisch krank sind oder werden.

Chronisch krank und privat versichert: Ein wichtiger Unterschied

Bevor wir auf spezifische Punkte eingehen, lassen Sie uns einen grundlegenden Unterschied zwischen einer chronischen und einer akuten Erkrankung klären. Eine chronische Krankheit ist eine Krankheit, mit der eine Person über einen längeren Zeitraum, typischerweise über ein Jahr, lebt. Es kann sich um eine langanhaltende Krankheit wie Diabetes, Asthma oder Arthritis handeln. Im Gegensatz dazu ist eine akute Erkrankung eine Krankheit, die plötzlich auftritt und normalerweise nur wenige Tage oder Wochen dauert.

Dieser Unterschied ist wichtig, da er sich direkt auf Ihre private Krankenversicherung auswirken kann. Wenn Sie bereits privat versichert sind und dann eine chronische Erkrankung entwickeln, haben Sie grundlegend andere Bedingungen und Leistungen als jemand, der bereits bei Abschluss der Versicherung an einer chronischen Krankheit litt.

Insbesondere ist es wichtig zu wissen, dass die private Krankenversicherung keine Aufnahmepflicht hat, wie es bei der gesetzlichen Krankenversicherung der Fall ist. Wenn Sie also bereits an einer schweren chronischen Krankheit leiden, wenn Sie eine private Krankenversicherung beantragen, kann Ihnen die Versicherung entweder den Abschluss verweigern oder Ihnen einen Vertrag mit Leistungsausschlüssen und/oder Risikozuschlägen anbieten.

Pro-und-Kontra: Private Krankenversicherung mit chronischen Erkankungen

Pro Kontra
Umfangreichere Behandlungsmöglichkeiten und bessere medizinische Versorgung Höhere Beiträge im Vergleich zur gesetzlichen Krankenversicherung
Schnellere Terminvergabe bei Fachärzten Ablehnung oder Risikozuschläge bei Vorerkrankungen möglich
Leistungserbringung auch bei komplexen und kostspieligen Behandlungen Schwierigkeiten beim Wechsel in die gesetzliche Krankenversicherung
Individuell angepassbare Tarife und Leistungen Nicht alle Krankheiten und Behandlungen sind inkludiert

Können chronisch Kranke eine PKV abschließen?

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Die Frage, ob chronisch Kranke eine private Krankenversicherung (PKV) abschließen können, ist nicht eindeutig zu beantworten. Es hängt sowohl von der Art der chronischen Erkrankung als auch vom individuellen Versicherer ab. Entscheidend dabei ist die Gesundheitsprüfung, die jeder zukünftige Versicherte durchläuft.

Bei der Gesundheitsprüfung erhebt der Versicherer Informationen über Ihren aktuellen Gesundheitszustand, um das Risiko abschätzen zu können. Dabei spielt die Art der chronischen Erkrankung und deren Schweregrad eine wesentliche Rolle. Chronische Erkrankungen wirken sich direkt auf die Versicherungsbeiträge aus und können unter Umständen zu Risikozuschlägen führen.

Es ist daher essentiell, die chronische Erkrankung bei der Gesundheitsprüfung offenzulegen. Werden Krankheiten verschwiegen und später bekannt, kann dies zu einer nachträglichen Anpassung des Beitrags oder sogar zur Kündigung des Vertrags führen.

Im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) besteht in der PKV keine generelle Aufnahmepflicht. Je nach Schwere und Art der chronischen Erkrankung kann es also auch zu einer Ablehnung kommen. Doch auch bei chronischen Krankheiten wie z.B. Heuschnupfen, die nicht als schwerwiegend eingestuft werden, ist eine Aufnahme in die PKV durchaus möglich, eventuell aber mit einem Risikozuschlag.

Es ist ratsam, sich vor Abschluss einer PKV umfassend über die verschiedenen Anbieter und deren Aufnahmepolitik bei chronischen Krankheiten zu informieren. Ein unabhängiger Versicherungsberater kann dabei hilfreich sein. Die Wahl der richtigen PKV erfordert somit eine genaue Prüfung der individuellen Situation.

Die Auswirkungen von chronischen Krankheiten auf die PKV

Chronische Krankheiten sind nicht nur für die Betroffenen eine Herausforderung. Auch für die private Krankenversicherung (PKV) ändert sich der Versicherungsschutz. Denn die Kosten für die Behandlung und Betreuung von chronischen Erkrankungen sind in der Regel höher als die von akuten Erkrankungen.

Wenn Sie bereits eine PKV haben und dann eine chronische Erkrankung entsteht, ändert das Ihre Vertragsbedingungen nicht automatisch. Denn eine bestehende PKV kann ihre Mitglieder nicht einfach wegen einer neu diagnostizierten chronischen Krankheit ausschließen. Allerdings kann Ihnen die Versicherung bei einem Wunsch nach Tarifwechsel oder Erweiterung der Leistungen Risikozuschläge verlangen oder Leistungsausschlüsse festlegen, wenn Ihre Krankheit hohe Kosten verursachen könnte.

Haben Sie sich aber entschieden, eine PKV abzuschließen und Sie haben bereits eine chronische Erkrankung, kann das die Aufnahmebedingungen und den Beitrag beeinflussen. Die Versicherungsunternehmen haben das Recht, aufgrund einer chronischen Krankheit Risikozuschläge zu verlangen oder die Aufnahme ganz zu verweigern. Der Grund dafür ist, dass chronische Krankheiten ein höheres Risiko für die Versicherung darstellen. Teure und langwierige Behandlungen erhöhen das Risiko für die Versicherung.

Aber was bedeutet eigentlich "Risikozuschlag"? Ein Risikozuschlag ist ein Prozentbetrag, der auf den ursprünglichen Beitrag aufgeschlagen wird, um das erhöhte Gesundheitsrisiko zu decken. Die Höhe der Risikozuschläge ist von Versicherung zu Versicherung unterschiedlich und hängt von der Art und dem Schweregrad Ihrer chronischen Erkrankung ab.

Wenn Sie also eine private Krankenversicherung abschließen wollen und bereits an einer chronischen Krankheit leiden, sollten Sie verschiedene Unternehmen vergleichen. Bei einigen Krankheiten ist die Aufnahme trotzdem möglich. Bei anderen Krankheiten kann es Einschränkungen geben oder die Aufnahme wird ganz abgelehnt. Es ist daher ratsam, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls eine individuelle Beratung in Anspruch zu nehmen.

Was chronisch Kranke vor Versicherungsabschluss beachten sollten

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Wenn Sie bereits an einer chronischen Krankheit leiden und den Abschluss einer privaten Krankenversicherung in Betracht ziehen, gibt es einige Punkte, die Sie beachten sollten:

Vollständigkeit und Genauigkeit der Angaben: Der erste Schritt zu einer fairen Versicherungsprämie ist die korrekte Angabe Ihrer gesundheitlichen Verfassung. Stellen Sie sicher, dass Sie im Antragsprozess alle Informationen zu Ihrer chronischen Krankheit korrekt und vollständig offenlegen. Dazu gehören auch regelmäßige Behandlungen oder Medikamente, die Sie einnehmen müssen.

Beratung und Vergleich: Lassen Sie sich nicht auf den erstbesten Tarif ein, sondern nehmen Sie sich die Zeit, verschiedene Angebote zu vergleichen. Ein unabhängiger Versicherungsmakler kann dabei helfen, die passendste Versicherung für Ihre individuelle Situation zu finden. Er wird auch klären, ob eventuell Leistungsausschlüsse oder Risikozuschläge auf Sie zukommen.

Betrachtung der Langzeitperspektive: Berücksichtigen Sie bei Ihrer Entscheidung für eine private Krankenversicherung nicht nur die aktuelle Situation, sondern auch die möglichen zukünftigen Auswirkungen Ihrer chronischen Erkrankung. Wird die Krankheit wahrscheinlich schlimmer? Ist in Zukunft mit weiteren gesundheitlichen Problemen zu rechnen? All dies sollte in Ihre Wahl der Krankenversicherung einfließen.

Klare Kommunikation mit dem Versicherungsunternehmen: Haben Sie Fragen zu bestimmten Aspekten des Versicherungsvertrages oder Unklarheiten hinsichtlich der Deckung Ihrer chronischen Krankheit? Zögern Sie nicht, diese Fragen mit dem Versicherer zu klären. Je besser Sie Ihre Versicherung und deren Leistungen verstehen, desto besser können Sie Ihre Rechte und Leistungen geltend machen.

Fazit: Chronische Krankheiten und die private Krankenversicherung - das muss man wissen

Chronische Krankheiten können Einfluss auf Ihren Versicherungsstatus haben, insbesondere wenn Sie privat versichert sind. Aber lassen Sie sich nicht entmutigen. Fakt ist, Krankenversicherer haben kein generelles Ausschlussrecht für chronisch Kranke. Zwar könnten bestimmte Krankheiten zu Risikoausschlüssen oder -zuschlägen führen, doch das bedeutet nicht, dass Sie keine private Krankenversicherung abschließen können, falls Sie an einer chronischen Krankheit leiden.

Offenheit ist dabei der Schlüssel. Bei der Antragstellung sollten Sie Ihre chronische Krankheit unbedingt angeben, um Probleme in der Zukunft zu vermeiden. Und selbst wenn Sie bereits Mitglied einer privaten Krankenversicherung sind und dann eine chronische Krankheit entwickeln, besteht kein Grund zur Sorge. Ihre Krankenkasse hat nicht das Recht, Sie aus diesem Grund zu kündigen.

Sie sollten jedoch daran denken, dass die private Krankenversicherung keine universelle Lösung für alle gesundheitlichen Herausforderungen ist. Wie bei jeder Versicherung sind die Beiträge, die Leistungszusagen und auch die Grenzen der privaten Krankenversicherung individuell verschieden. Holen Sie sich also fachkundigen Rat ein und treffen Sie eine informierte Entscheidung, die am besten zu Ihren persönlichen Bedürfnissen passt.

Denken Sie immer daran: Ihre Gesundheit ist Ihr wichtigstes Gut. Sorgen Sie dafür, dass sie gut versichert ist, egal ob Sie an einer chronischen Krankheit leiden oder nicht.


Wissenswertes zur privaten Krankenversicherung bei chronischen Erkrankungen

Kann ich mit einer chronischen Erkrankung eine private Krankenversicherung abschließen?

Ja, allerdings kann der Versicherungsbeitrag höher ausfallen oder es können Leistungsausschlüsse für die betreffende Krankheit festgelegt werden. In manchen Fällen kann eine Versicherung auch abgelehnt werden.

Gibt es spezielle Tarife für Menschen mit chronischen Erkrankungen?

Einige Versicherungen bieten spezielle Tarife für bestimmte chronische Krankheiten an. Hier können allerdings Leistungseinschränkungen bestehen.

Übernimmt die private Krankenversicherung die Kosten für die Behandlung meiner chronischen Krankheit?

Das kommt auf den individuellen Vertrag an. In der Regel werden medizinisch notwendige Behandlungen erstattet, es können jedoch Leistungsausschlüsse bestehen.

Kann ich die Versicherung wechseln, wenn ich bereits chronisch krank bin?

Ein Wechsel kann möglich sein, wird allerdings in der Regel mit Leistungsausschlüssen oder Risikozuschlägen verbunden sein.

Wie kann ich mich am besten absichern, wenn ich bereits chronisch krank bin?

Eine ausführliche Gesundheitsprüfung und Beratung durch einen unabhängigen Versicherungsberater ist empfehlenswert. Es kann auch sinnvoll sein, verschiedene Angebote einzuholen und zu vergleichen.

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Zusammenfassung des Artikels

Immer mehr Menschen leiden heutzutage an chronischen Erkrankungen und stellen sich daher die Frage, welche Rolle ihre private Krankenversicherung dabei spielt. Die private Krankenversicherung hat keine Aufnahmepflicht wie die gesetzliche Krankenversicherung und kann bei bereits bestehenden chronischen Erkrankungen den Versicherungsabschluss ablehnen oder Risikozuschläge verlangen.

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Nützliche Tipps zum Thema:

  1. Informieren Sie sich über die verschiedenen Versicherungsunternehmen und ihre Richtlinien in Bezug auf chronische Erkrankungen.
  2. Prüfen Sie, ob Ihre chronische Krankheit durch die private Krankenversicherung abgedeckt ist oder ob es spezielle Zusatzversicherungen gibt, die Sie abschließen könnten.
  3. Vergewissern Sie sich, dass Sie alle notwendigen medizinischen Unterlagen und Berichte zur Hand haben, um den Versicherungsprozess zu erleichtern.
  4. Betrachten Sie die langfristigen Kosten, die mit der Versicherung Ihrer chronischen Krankheit verbunden sind. Es könnte sein, dass eine private Krankenversicherung auf lange Sicht kostspieliger ist als eine gesetzliche.
  5. Suchen Sie nach Versicherungsberatern, die auf chronische Erkrankungen spezialisiert sind. Sie können Ihnen helfen, die beste Versicherungsoption für Ihre spezifische Situation zu finden.