Die Hallesche Krankenversicherung im Tarifvergleich: Ein umfassender Leitfaden
Einleitung
Die Hallesche Krankenversicherung mit Sitz in Stuttgart gehört zu den erfahrensten und renommiertesten privaten Krankenversicherern Deutschlands. Mit einem breiten und flexiblen Produktportfolio hat sie sich insbesondere auf hochwertige, modular aufgebaute Tarife spezialisiert, die sowohl Angestellten, Selbstständigen als auch Beamten einen individuell passenden Gesundheitsschutz bieten. In einer Zeit, in der medizinische Versorgung immer differenzierter und individueller wird, punktet die Hallesche mit durchdachten Tariflinien, transparenten Leistungsbausteinen und attraktiven Kombinationsmöglichkeiten.
Dieser Artikel stellt über 25 Tarifvarianten der Hallesche im Detail vor, erläutert deren Besonderheiten, vergleicht sie miteinander und bietet praxisnahe Empfehlungen für verschiedene Zielgruppen. Dieser Beitrag dient als umfassender Ratgeber für alle, die sich für die private Krankenversicherung bei der Hallesche interessieren oder bestehende Optionen evaluieren möchten.
Kapitel 1: Die Struktur der Hallesche-Tarifwelt
Die Hallesche Krankenversicherung gliedert ihre Vollversicherungstarife im Wesentlichen in vier Hauptlinien:
- NK.select-Tarife – Premiumschutz mit Wahlmöglichkeiten bei Selbstbeteiligung und Bonus
- PRIMO-Tarife – Kompakte, moderne Einsteigertarife mit Primärarztprinzip
- KS-Tarife – Solide Kompakttarife mit und ohne Selbstbeteiligung
- NK-Klassik-Tarife – Hochwertige klassische Tarife für anspruchsvolle Versicherte
Jede Tariflinie ist in mehreren Abstufungen erhältlich: von Tarifen ohne Selbstbeteiligung mit Bonus bis zu Varianten mit hoher Eigenbeteiligung für besonders kostenbewusste Kunden. Zusätzlich bestehen zahlreiche Ergänzungsbausteine, wie:
- URZ (Auslandsreiseversicherung)
- KHT (Krankenhaustagegeld)
- KT (Krankentagegeld)
- OLGAflex.AR (Pflegegeldtarif)
- PVN (Pflegepflichtversicherung)
- FLEX (Optionstarif für spätere Tarifwechsel)
Diese Tarife können nach Bedarf kombiniert werden, um passgenauen Versicherungsschutz zu ermöglichen – von der günstigen Grundabsicherung bis hin zur komfortablen Premiumlösung mit maximaler Leistung.
Kapitel 2: Beitrag, Selbstbeteiligung und Arbeitgeberzuschuss im Zusammenspiel
Ein zentraler Aspekt bei der Wahl des richtigen Tarifs ist das Verhältnis zwischen dem Monatsbeitrag, der Selbstbeteiligung (SB) und dem Arbeitgeberzuschuss.
2.1. Die Rolle der Selbstbeteiligung
Die Selbstbeteiligung beschreibt den Betrag, den ein Versicherter pro Jahr selbst trägt, bevor der Versicherer beginnt, Leistungen zu erstatten. Die Hallesche bietet standardisierte SB-Stufen an (300 EUR, 600 EUR, 1.200 EUR, 3.000 EUR), wobei mit steigender SB der monatliche Beitrag sinkt.
Tarife mit hoher Selbstbeteiligung lohnen sich vor allem für Versicherte mit gutem Gesundheitszustand, die selten Leistungen abrufen. Sie zahlen zwar im Ernstfall mehr aus eigener Tasche, profitieren jedoch im Gegenzug von deutlich niedrigeren Monatsbeiträgen.
2.2. Arbeitgeberzuschuss als Optimierungsfaktor für Angestellte
Angestellte profitieren vom Arbeitgeberzuschuss, der bis zu 50 % des monatlichen Krankenversicherungsbeitrags betragen kann. Allerdings ist der Zuschuss gedeckelt – derzeit (Stand 2025) liegt der Höchstzuschuss bei rund 403 EUR pro Monat.
Beispielrechnung:
- Tarif A (0 EUR SB): 800 EUR Beitrag → AG zahlt 400 EUR → AN zahlt effektiv 400 EUR
- Tarif B (3.000 EUR SB): 600 EUR Beitrag → AG zahlt 300 EUR → AN zahlt effektiv 300 EUR, aber bei Leistungsfall bis zu 3.000 EUR zusätzlich
Fazit: Für Angestellte kann ein höherer Beitrag sinnvoll sein, wenn dadurch mehr Arbeitgeberzuschuss fließt und gleichzeitig Bonus und Rückerstattung zusätzliches Einsparpotenzial bringen.
2.3. Für Selbstständige zählt Planbarkeit und BRE
Selbstständige ohne Arbeitgeberzuschuss profitieren häufig stärker von einem günstigen Beitrag. Wer gesund ist und selten Leistungen in Anspruch nimmt, kann über hohe SB in Kombination mit maximaler Beitragsrückerstattung (bis zu 2,25 Monatsbeiträge) große Ersparnisse erzielen. Dies setzt jedoch voraus, dass eine hohe Eigenbeteiligung im Leistungsfall finanziell getragen werden kann.
Kapitel 3: Die NK.select-Tarife im Detail
Die NK.select-Reihe steht für das Premiumsegment der Hallesche. Sie richtet sich an Versicherte mit hohem Anspruch an stationären Komfort, umfangreiche ambulante Leistungen und hohe Erstattungssätze im Bereich Zahn und Heilpraktiker.
Die Tarife unterteilen sich in die Varianten S, L und XL mit je vier Stufen:
- Bonus (0 EUR SB + monatliche Bonuszahlung)
- 600 EUR Selbstbeteiligung
- 1.200 EUR Selbstbeteiligung
- 3.000 EUR Selbstbeteiligung
3.1. NK.select S
- Stationär: Mehrbettzimmer, Regel-/Belegarzt
- Zahn: 100 % Behandlung, 70 % Zahnersatz
- Heilpraktiker: Nicht enthalten
- Psychotherapie: 70 % ambulant, 100 % stationär
- Bonus-Variante mit 100 EUR/Monat bei Leistungsfreiheit
3.2. NK.select L
- Stationär: 2-Bettzimmer, Privatarzt
Kapitel 4: Die PRIMO-Tarife – Kompakt, modern, planbar
Die PRIMO-Tarife richten sich insbesondere an gesundheitsbewusste Einsteiger, Berufseinsteiger sowie kostenorientierte Selbstständige. Charakteristisch ist das sogenannte Primärarztprinzip, das besagt: Die erste Anlaufstelle bei gesundheitlichen Beschwerden soll der Hausarzt (oder Kinder-, Frauen-, Augenarzt) sein. Nur bei entsprechender Überweisung erfolgt die fachärztliche Behandlung.
Die Tarife bieten eine gute Grundabsicherung und lassen sich je nach Bedarf über Bonusmodelle oder Selbstbeteiligung gestalten. Besonders bemerkenswert ist die hohe Flexibilität innerhalb der Tariflinie – ein Wechsel zwischen den PRIMO-Stufen ist unter bestimmten Bedingungen möglich.
4.1. PRIMO.Bonus Z
- Selbstbeteiligung: keine
- Bonus: 30 EUR pro Monat bei Leistungsfreiheit (max. 360 EUR/Jahr)
- Stationär: Mehrbettzimmer
- Zahn: 100 % für Zahnbehandlung, 75 % für Zahnersatz und KFO
- Heilpraktiker: 75 %, max. 750 EUR p.a.
- Psychotherapie: 75 %, max. 50 Sitzungen p.a.
4.2. PRIMO.Bonus Z plus
Wie PRIMO.Bonus Z, jedoch zusätzlich mit:
- 2-Bettzimmer im Krankenhaus
- Privatarztbehandlung stationär
Empfehlung: Für junge Angestellte und Berufseinsteiger mit Wunsch nach überschaubarem Beitrag und gezieltem stationärem Komfort.
4.3. PRIMO.SB1 Z / SB2 Z / SB3 Z
- Selbstbeteiligung: 300 / 600 / 1.200 EUR
- Kein Bonus
- Leistung wie PRIMO.Bonus Z (stationär: Mehrbettzimmer)
Zielgruppen:
- Selbstständige, die gezielt Beitrag sparen möchten
- Kunden mit stabilem Gesundheitszustand und guter Planbarkeit
Kapitel 5: Die KS-Tarife – Klassische Kompaktlösungen
Die KS-Tarife sind konservativ aufgebaute Vollversicherungen, die auf Effizienz und solide Absicherung abzielen. Sie verzichten bewusst auf stationären Komfort wie Wahlleistungen, bieten aber gute ambulante und zahnärztliche Leistungen – bei attraktiven Beiträgen.
5.1. KS.Bonus
- Selbstbeteiligung: keine
- Bonus: 60 EUR pro Monat (720 EUR jährlich)
- Stationär: Mehrbettzimmer, keine Wahlleistungen
- Zahn: 100 % Zahnbehandlung, 75 % Zahnersatz, Inlays 100 %
- Heilpraktiker: keine
- Psychotherapie: 80 % ambulant, 100 % stationär
5.2. KS.1 / KS.2 / KS.3
- Selbstbeteiligung: 600 / 1.200 / 300 EUR
- Leistung: wie KS.Bonus
- Kein Bonus
Empfehlung:
- KS.Bonus: Für Angestellte mit niedrigem Leistungsbedarf
- KS.2: Für Selbstständige mit planbarem Aufwand
Kapitel 6: Die NK-Tarife – Klassische Hochleistung für Anspruchsvolle
Die NK-Tarife bieten umfassende Leistungen auf hohem Niveau. Sie verbinden stationären Komfort mit hoher Leistung in Zahn, Psychotherapie, Heilpraktiker und digitalen Gesundheitsanwendungen. Die Bonusvarianten machen sie für Angestellte besonders attraktiv.
6.1. NK.Bonus
- Selbstbeteiligung: keine
- Bonus: 60 EUR/Monat (720 EUR p.a.)
- Stationär: 1-/2-Bettzimmer, Privatarzt
- Zahn: 100 % bis 550 EUR, dann 75 %
- Heilpraktiker: 80 %, bis 2.080 EUR jährlich
- Psychotherapie: 80 % ambulant, 100 % stationär
- Sehhilfen: bis 325 EUR, LASIK bis 1.500 EUR/Auge
6.2. NK.1 / NK.2 / NK.3 / NK.4
- Selbstbeteiligung: 300 / 600 / 1.200 / 3.000 EUR
- Leistungen wie NK.Bonus, jedoch ohne Bonuszahlung
Empfehlung:
- NK.Bonus: Für Komfortliebhaber unter Angestellten
- NK.4: Für Selbstständige mit Beitragseffizienz und hoher Leistungsbereitschaft
(Fortsetzung folgt mit Kapitel 7: Rechenmodelle & Fallbeispiele, Kapitel 8: Wechseloptionen & Strategie, Kapitel 9: Fazit & Tarifempfehlungen.)
Kapitel 7: Rechenmodelle & Fallbeispiele
In diesem Kapitel betrachten wir typische Lebenssituationen und analysieren, welche Tarife der Hallesche für die jeweilige Zielgruppe besonders gut geeignet sind. Anhand konkreter Zahlen zeigen wir Unterschiede im Monatsbeitrag, dem Arbeitgeberzuschuss sowie in der Kombination aus Bonus und Beitragsrückerstattung.
7.1. Beispiel: Angestellter, 35 Jahre, kinderlos, gesund, Jahresbrutto: 65.000 EUR
Ziel: Hoher Komfort, aber dennoch wirtschaftlich sinnvoll
- Option A – NK.select XL Bonus
- Beitrag: ca. 780 EUR/Monat
- AG-Zuschuss: 390 EUR
- Bonus: 100 EUR/Monat (bei Leistungsfreiheit)
- Effektivaufwand: 290 EUR/Monat
- Option B – NK.select XL 3000
Kapitel 8: Wechseloptionen & Tarifstrategie
Die Hallesche erlaubt unter bestimmten Bedingungen einen Tarifwechsel innerhalb der Tariflinie – insbesondere bei PRIMO und NK.select. Zusätzlich bietet der Optionstarif FLEX die Möglichkeit, sich zu einem späteren Zeitpunkt ohne erneute Gesundheitsprüfung in leistungsstärkere Tarife einzukaufen.
8.1. Wann lohnt ein Wechsel?
- Bei Einkommensveränderungen (z. B. Selbstständigkeit, Rente)
- Bei dauerhaft niedriger Leistungsinanspruchnahme → Wechsel in Bonusvariante
- Bei Veränderung der Lebensumstände (z. B. Familienzuwachs, Umzug, Altersvorsorge)
8.2. FLEX-Tarif: Optionen sichern
Wer sich für einen Einstiegs- oder Spartarif entscheidet, kann mit dem FLEX-Tarif das Recht auf späteren Wechsel ohne Gesundheitsprüfung sichern. Das macht besonders für junge Versicherte Sinn, die zunächst Beitrag sparen, später aber mehr Leistung wünschen.
8.3. Tarifoptimierung mit Expertenhilfe
Da Tarifbedingungen komplex sind und individuelle Lebenslagen berücksichtigen sollten, empfiehlt sich eine professionelle Beratung. Viele Wechseloptionen müssen fristgerecht und aktiv angestoßen werden.
Kapitel 9: Fazit & Empfehlungen
Die Hallesche Krankenversicherung bietet mit ihren unterschiedlichen Tariflinien ein durchdachtes und flexibles System für alle Lebenslagen. Während die PRIMO-Tarife besonders für Einsteiger geeignet sind, ermöglichen die NK.select- und NK-Klassik-Tarife eine umfassende Absicherung auf höchstem Niveau.
Für Angestellte ist ein Tarif mit niedriger Selbstbeteiligung häufig wirtschaftlich sinnvoll, da der Arbeitgeberzuschuss dadurch maximiert wird und zusätzlich Boni ausgeschöpft werden können. Selbstständige und Freiberufler profitieren hingegen oft von Tarifen mit hoher Selbstbeteiligung und maximaler Beitragsrückerstattung.
Empfohlene Strategie:
- Berufseinsteiger: PRIMO.Bonus Z oder KS.Bonus
- Komfortorientierte Angestellte: NK.select L oder XL Bonus
- Selbstständige: NK.4 oder PRIMO.SB3 Z
- Familien: Mischung aus Bonus- und Komforttarifen für Eltern + PRIMO-Tarife für Kinder
Abschließend lässt sich festhalten: Die Hallesche ist eine ausgezeichnete Wahl für Versicherte, die Wert auf Planbarkeit, Leistung und Zukunftsfähigkeit legen. Dank Bonus, Rückerstattung und durchdachter Tarifkombinationen können Versicherte ihre Krankenversicherung individuell gestalten – heute und morgen.
Disclaimer
Diese Übersicht stellt keine rechtsverbindliche Leistungsbeschreibung dar. Verbindlich sind ausschließlich die Allgemeinen Versicherungsbedingungen (AVB), der Versicherungsschein und etwaige individuelle Vereinbarungen mit der Hallesche Krankenversicherung. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit der Angaben kann trotz sorgfältiger Prüfung keine Haftung übernommen werden.
FAQ zur Hallesche Krankenversicherung: Tarife & Auswahl
Wie ist die Tarifstruktur der Hallesche Krankenversicherung aufgebaut?
Die Hallesche Krankenversicherung gliedert ihre Vollversicherungstarife in die Hauptlinien NK.select, PRIMO, KS und NK-Klassik. Jede dieser Linien bietet unterschiedliche Leistungsniveaus und kann durch Ergänzungsbausteine wie Auslandsreise-, Krankenhaustage- oder Krankentagegeld flexibel erweitert werden.
Welche Rolle spielt die Selbstbeteiligung bei der Hallesche Krankenversicherung?
Die Selbstbeteiligung ist der jährliche Betrag, den Versicherte selbst zahlen, bevor der Versicherer Leistungen übernimmt. Höhere Selbstbeteiligungen senken den monatlichen Beitrag und eignen sich besonders für gesunde Versicherte, die selten Leistungen in Anspruch nehmen.
Was ist das Primärarztprinzip in den PRIMO-Tarifen?
Das Primärarztprinzip bedeutet, dass bei gesundheitlichen Beschwerden zuerst der Hausarzt (oder Kinder-, Frauen-, Augenarzt) aufgesucht wird. Nur mit entsprechender Überweisung erfolgt die Behandlung durch Fachärzte. Dies sorgt für eine kostenbewusste und koordinierte Versorgung.
Wie profitieren Angestellte vom Arbeitgeberzuschuss bei der Hallesche?
Angestellte erhalten einen Arbeitgeberzuschuss, der bis zu 50 % des Krankenversicherungsbeitrags umfassen kann (Höchstgrenze 2025: ca. 403 EUR/Monat). Dadurch kann sich insbesondere für Tarife mit niedriger Selbstbeteiligung der Eigenanteil deutlich verringern.
Welche Wechseloptionen bieten Hallesche-Tarife?
Innerhalb der Hallesche Tariflinien – besonders bei PRIMO und NK.select – sind unter bestimmten Bedingungen Tarifwechsel möglich. Mit dem Optionstarif FLEX lässt sich zudem das Recht auf einen späteren Wechsel in leistungsstärkere Tarife ohne erneute Gesundheitsprüfung sichern.